Mag. Dr. Susanne Altmann stellt mir Fragen...

 

CHRISTIAN REIGER

*BreathWork*

„Lachen, weinen, schreien während der Meditation!“

 

Christian ist 42, kommt aus Wien, hat BWL studiert ...

 

Ich war so viele Jahre auf der Suche nach dem Gefühl, wie sich "arbeiten" anfühlen kann, wie sich "arbeiten" für mich anfühlen soll, was meine Berufung ist, was ich der Welt zu geben habe. Und dieses Gefühl habe ich gefunden, es hat mich gefunden. Dabei zu sein, erleben zu dürfen, was während der Breathwork Sessions passiert, ist für mich wie nachhause kommen. Die Tiefe, die Emotionen, die Echtheit, den Menschen Erfahrungen zu ermöglichen, die weit über unser Alltagsbewusstsein hinausgehen, dafür bin ich unheimlich dankbar und diese Energie im Raum zu spüren ist für mich ein wahres Geschenk.

 

1. Von der Betriebswirtschaft zur Meditation – wie war dein Weg dorthin? Was hat dich dorthin geführt? Wie kam es dazu?

 

Wenn mich Menschen fragen, warum ich mache, was ich jetzt mache, sage ich immer, dass es 2 Hauptzutaten gegeben hat: Leidensdruck und Sehnsucht.

Der Leidensdruck war ab einem gewissen Punkt in meinem Leben enorm hoch, ich habe ein Leben gelebt, das nicht mehr meines war und dieser Leidensdruck hat es dann auch möglich gemacht, komplett aus diesem Leben auszubrechen und alles zu verändern.

Und der zweite wesentliche Grund war Sehnsucht, dieses tiefe innere Wissen, dass wir soviel mehr sind als uns beigebracht wurde, dass wir soviel mehr sehen, wahrnehmen und spüren können, dass das Leben soviel mehr ist.

Diese großen Fragen des Lebens: Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Diese Fragen waren eigentlich immer da. Mein Vater starb als ich 5 war, so war das Thema Sterben und die Frage was nach dem Leben passiert immer meine Grundangst und gleichzeitig auch mein Einstieg mich mit spirituellen Fragen zu beschäftigen.

Und als ich dann vor einigen Jahren aus meinem alten Leben ausgebrochen bin, gab es nicht mehr viel, woran ich mich festhalten konnte. Ich wollte und musste für mich herausfinden, was es ist, wonach ich suche. Ich habe damals, sehr viel meditiert, mich zurückgezogen und ich mit mir selbst beschäftigt. Und irgendwann fing sich dann meine Wahrnehmung zu verändern an, ich fing an mehr und mehr Energie zu spüren, jede Nacht, wenn ich einschlafen wollte, kam Energie und arbeitete mit mir und meinem Körper. Und etwas später kam dann auch Breathwork in mein Leben und ich wusste, dass das das Tool ist, mit dem ich anfangen wollte auch mit Menschen in diesem Bereich zu arbeiten.

 

2. Wie sieht so eine “BreathWork” Meditation aus?

 

Die Teilnehmer liegen mit geschlossenen Augen auf einer Matte, sind zugedeckt und atmen sehr intensiv, dazu läuft Musik und ich spreche durchgehend während der Session.

 

3. Warum fangen manche zum Lachen, manche zum Weinen, ja sogar Schreien an? Ist es deine Stimme, die Musik ..., die die TN in eine Art Trancezustand/wie unter Drogen bringt? Was passiert da in den Körpern der Menschen?

 

Das intensive Atmen hilft, in andere Bewusstseinszustände zu kommen, es kommt Energie in Bewegung und es können sich Emotionen lösen, die im Unterbewusstsein gespeichert sind, es kann sehr, sehr heilsam sein, wenn Teilnehmer zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder weinen oder es erlaubt ist zu schreien. Oft ist es ja so, dass wenn einschneidende Erlebnisse passieren, es so überwältigen ist, dass wir zu diesem Zeitpunkt gar nicht die Kapazität haben diese Erlebnisse komplett zu heilen und diese Gefühle zu verarbeiten.

Die Sessions sind dann eine Möglichkeit, diese unverarbeiteten Wunden zu heilen und diese Energie wieder in Bewegung zu bringen. Für die Energie im Raum ist es oft gut, wenn einzelne Teilnehmer zu weinen beginnen, weil es den Raum auch für andere öffnet...

Und viele Teilnehmer erleben auch sehr, sehr schöne Dinge während der Sessions, spüren ihre Energie, Reisen in andere Welten, haben außerkörperliche Erfahrungen oder spüren eine tiefe Glückseligkeit und Verbundenheit, sehen Bilder oder Visionen und manchmal müssen diese Menschen dann auch herzhaft lachen :)

 

Aus medizinischer Sicht wird durch das intensive atmen mehr CO₂ ausgeatmet. Dadurch sinkt der CO₂-Gehalt im Blut und das kann zu den körperlichen Empfindungen wie Kribbeln, Krämpfen, Taubheit und auch zu einem veränderten Bewusstseinszustand führen.

 

4. Deine Stimme ist ja bei dieser Meditation nicht sanft und leise, sondern eher energisch und laut. Warum? Was bezweckst du damit?

 

Das war so nicht geplant und da gibt es auch keine Strategie dahinter, das hat sich so entwickelt. Schon während der Ausbildung hab ich bei den Sessions, die ich gegeben habe, sehr viel gesprochen, die Worte waren einfach da, ich musste nicht darüber nachdenken, es ist bisschen so als ob etwas durch mich durchspricht und ich lasse mich da führen.

Auch das mit der Lautstärke war so nicht geplant, auch das hat sich so entwickelt, dass ich in gewissen Phasen der Sessions sehr laut und energisch bin, es ist meine Art diese Sessions anzuleiten. Und am Ende geht es ja darum, es so zu machen, wie es das Leben von mir will, wie es in mir angelegt ist. Mein Ziel ist es, den Menschen dadurch eine möglichst tiefe Erfahrung zu ermöglichen und so viele Sinne wie möglich vom normalen Alltagsbewusstsein abzuziehen.

 

5. Manche verkrampfen total, haben Krämpfe im und am ganzen Körper. Ist das gefährlich?

 

Nein, das ist nicht gefährlich, manchmal kann es schmerzhaft sein, aber diese körperlichen Symptome werden üblicherweise nach mehreren Sessions weniger und die Bilder, die man bekommt dafür mehr. Man sagt, dass sich durch die Krämpfe Spannungen aus dem Körper löst.

 

6. Spürst du während der Meditation, wenn es einem TN nicht gut geht? Was machst du dann?

 

Meistens habe ich schon ein ganz gutes Gefühl, wo die Teilnehmer gerade sind, wie tief sie drinnen sind und wie es ihnen geht.

 

7. Was kann sich bei so einer Meditation lösen, zeigen …?

 

Es können sich unverarbeitete Emotionen lösen und zeigen, oft fangen die Teilnehmer zu weinen an, manchmal auch zu schreien.

Wir setzen zu Beginn der Breathwork Session auch immer eine Intention, um dem Unterbewusstsein eine Richtung zu geben, aber es können dann auch ganz andere Themen, Einsichten und auch Antworten zeigen. Oft bekommen Teilnehmer Klarheit zu Fragen und Themen, die gerade in ihrem Leben präsent sind.

Viele Teilnehmer spüren zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Energie, spüren wie sich die Energie in ihrem Körper bewegt, spüren das Feld um den Körper herum, spüren, dass sie mit dem ganzen Universum verbunden sind. Oft ist es auch so, als würde man eine Vogelperspektive auf das eigene Leben kommen.

 

8. Wie geht es den Menschen unmittelbar danach? Sind sie müde, erschöpft oder haben sie mehr Energien? Wirkt diese Meditation irgendwie im Unterbewusstsein nach?

 

Meist geht es ihnen danach sehr, sehr gut, viele spüren eine große Verbundenheit und fühlen sich glücklich, wenn es eine sehr tiefe Erfahrung war, können die Teilnehmer danach schon auch erschöpft sein, im Wesentlichen hängt es aber davon ab, was die Teilnehmer erfahren und erlebt haben, es kann auch sein, dass sich manche danach super energetisiert fühlen.

Und ja es wirkt es im Unterbewusstsein nach, es können in den darauffolgenden Tagen noch Erkenntnisse in den Träumen oder auch tagsüber aufpoppen...

Wenn wirklich große Themen oder tiefer Erkenntnisse erlebt wurden, kann es eine lebensverändernde Erfahrung sein.

 

9. Wie oft sollte man so eine kraftvolle Meditation machen?

 

Ich würde zu Beginn sagen, dass einmal pro Woche ein guter Rhythmus ist, dann bleibt dazwischen auch Zeit das Erlebte zu integrieren, aber auch das ist sehr individuell, ich hatte Phasen wo ich bis zu 3 Sessions am Tag gemacht habe.

 

10. Wie lange dauert die Ausbildung?

 

Ich habe die Ausbildung bei Innercamp gemacht und die hat drei Monate gedauert. Ich hatte in den Jahren davor aber schon sehr, sehr viel mit mir und an mir gearbeitet.

 

11. Wo kann man sich dafür anmelden?

 

Man kann sich über meine Homepage www.jobnomade.at anmelden, man kann mir auch E-Mails oder Nachrichten über Instagram, Facebook oder WhatsApp schicken und es gibt auch eine WhatsApp-Gruppe.

 

12. Was kostet eine Meditation?

 

Momentan sind es 30 Euro für eine Gruppensession dich ich alleine mache, es gibt aber auch unterschiedliche Settings mit anderen Personen, zum Beispiel mit Live-Musik, da sind es dann um die 50,- je nachdem was es genau ist.

 

13. Machst du die Meditationen nur in der Gruppe oder auch im Einzelsetting?

 

Ja, ich mache auch Einzelsessions  und auch Sessions über Zoom sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting.

 

14. Welche Erfahrungen hast du selbst damit gemacht?

 

Es war für mich eine sehr herausfordernde Zeit als ich mit Breathwork angefangen habe, weil zu dieser Zeit energetisch mit mir sehr viel passiert ist, vieles was ich nicht einordnen konnte, ich konnte so viel Energie spüren, dass es teilweise einfach zu viel war. Breathwork hat mir in dieser Zeit enorm geholfen diese Energien gut in meinen Körper zu integrieren, Klarheit zu finden, ich konnte in vielen Sessions exakt meine nächsten Schritte sehen, was es für mich zu tun gibt. Und rückblickend betrachtet sind fast alle Intentionen, die ich mir damals gesetzt habe, mittlerweile in Erfüllung gegangen.

 

15. Welche Reaktionen der Teilnehmer hast schon erlebt?

 

Viele Teilnehmer sagen, dass sie noch nie in ihrem Leben so eine tiefe Erfahrung hatten, viele sind unglaublich überrascht wie tief die Erlebnisse sind, viele können nicht glauben, wie viel Energie sie gespürt haben, deren ganzer Körper vibriert. Manche konnten riesige Themen, sich von Verstorbenen verabschieden, mit Verstorbenen sprechen, viele haben das Gefühl komplett weg zu sein, wie in einer anderen Dimension.

 

16. Wenn man jetzt deine Meditation mit einer normalen Meditation vergleichen würde… Kann man das?

 

Ja, man kann all diese Tools vergleichen, denn für mich haben sie alle das gleiche Ziel, es geht um den Bewusstseinszustand in dem man kommt, auch eine tiefe Meditation kann eine lebensverändernde Erfahrung sein, ich finde das intensive atmen ist ein unglaubliches Tool und für Anfänger ist es auch leichter eine tiefe Erfahrung zu haben, im Vergleich zur einer Meditation.

Aber ganz am Ende geht es nicht ums atmen, es ist unser Transportmittel um in einen gewissen Zustand zu kommen wo wir mehr von der Welt und uns selbst wahrnehmen können.

 

17. Wie würdest du “BreathWork” in einem Satz / mit 3 Wörtern beschreiben?

 

intensiv, heilsam, bewusstseinserweiternd

 

Danke für die Fragen :)

 

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